Ein Tag der Trauer

Anmerkung:

Dieser Bericht entstand nach einer zweiten Schlacht gegen den selben Vampir, und ich fand es angebracht, die Geschichte weiterzuspinnen.
Auch wenn es tragisch endete, so gab es doch ein paar bemerkenswerte Taten.

Der zweite Teil ist ein Auszug aus einer anderen Mail, die ich an einen meiner Mitspieler schrieb, der sehr artilleristisch ausgerichtet ist (Chaos Zwerg oder „normaler“ Zwerg, Hauptsache es rummst!), weshalb es sich darin um die Leistungen meiner Kanoniere im speziellen dreht.

Hauptmann Großaxt ist gefallen…

Auf den lichten Auen vor Kemperbad ereilte ihn sein Schicksal!
Hunderte kämpften tapfer und fielen, doch keines Recken Namen wird in zukünftigen Zeiten mehr besungen werden, als der von Hauptmann Großaxt!
Er kämpfte tapfer und fällte viele Feinde, doch der Macht des finsteren Draculus Minor, die der eines Chaos Lords gleicht, konnte auch er nicht widerstehen…

Seinen Tod erahnend, nahm er dennoch dessen Herausforderung an, um seine Mitstreiter zu beschützen!
Sigmar selbst empfing ihn an den Toren des Himmels, und an seiner Seite wird er einst in die Letzte Schlacht ziehen….
Freunde, ich kann euch sagen, lasst euch niemals mit Vampiren ein!!! Die sind schlimmer als alles, was ihr euch vorstellen könnt! Sogar schlimmer als die Weltherrschaft von Microsoft!!!

Oder George W. Bush als Bundeskanzler!!!

Ich kann euch sagen, so eine irre Schlacht hab ich noch selten erlebt…
Meine Jungs fielen in Scharen, flüchteten vor den Untoten, verweigerten den Angriff (Fear-Tests), der Gott der Sechseitigen meinte zuerst, er müsste wieder mal einen Depp aus mir machen (und schickte deshalb meine wichtigste Kampfeinheit schreiend in die Wüste, die leider jenseits des Spielfeldrandes lag), aber dann sammelte sich meine Truppe wieder und es gab ein lustiges „Ringelpiez mit anfassen“.

Wer behaupted, Warhammer wäre ein Spiel, das Spaß machen soll, hat noch niemals ein halbes dutzend Einheiten in ein und DEMSELBEN Nahkampf verwalten müssen.
Ein buntes Durcheinander von Skeletten, Rittern, Zombies, Bihändern, Verfluchten, Hellebardieren, Vampirfürsten und Generälen, ganz zu schweigen von diversen Minor Heroes, die sich auch noch unbedingt gegenseitig beweisen mußten, wer der heroischere war….

Und dazu noch mal die gleiche Menge an Einheiten, die um das Gemetzel herumkreisten, und verzweifelt versuchten eine Stelle zu finden, an der sie sich auch noch einmischen konnten.
Auch wenn das Chaos diesmal nicht direkt beteiligt war, so könnte man diese Schlacht doch als einen Sieg für das selbige verbuchen.

Ich hab natürlich wieder mal verloren (wieder knapp), weil ich gepennt hab, und weil meine Armeestandarte wieder völlig versagt hat (es muß wohl ein Cousin zweiten Grades der Schnöselburger gewesen sein), aber soviele geschaffte Moraltests unter widrigen Umständen, wie in diesem Kampf hab ich noch nie gesehen!

Ich will NIE WIEDER dumme Sprüche über die angebliche Schwäche von Menschen hören! Diese Schlacht hätte sogar Zwerge vor Neid erblassen lassen!!!

Und nun beginnt die Grundausbildung für die neuen Rekruten…

Glücklicherweise herrscht ja kein Mangel an ahnungslosen Idioten, die sich von anderen Idioten in ebenso idiotischen Kriegen verheizen lassen…
Grüße, einer der anderen Idioten

Zweiter Teil:

Ach ja, zu der Schlacht wollte ich auch noch einiges loswerden…

Ich hab wieder verloren, was an meiner Schnarchnasigkeit lag (hab ein paar mal vergessen, einige Einheiten zu bewegen), an einer leicht illegalen Überzahl von feindlichen Charaktermodellen (das ist für das nächste mal geklärt), an einem superschmalen Schlachtfeld (kaum 1 Meter und kaum Zeit, um eine magisch beflügelte Untotenarmee auszumanövrieren/niederzuschießen) und natürlich an meiner berüchtigten Planlosigkeit.

Es war wieder nur ein knapper Sieg für den Vampir, allerdings Punktemäßig deutlich höher als der letzte.
Trotzdem bin ich zufriedener als das letzte Mal, denn meine Armee funktionierte wesentlich besser.
Aber ich hab wieder was dazugelernt, und das nächste Mal sind die ja Armeen regelgerecht!

Was ich Dir aber eigentlich berichten wollte, war die elegante Darbietung, die meine Artillerie ablieferte.
Seine bestand aus einem Schädelkatapult, das er auf mein Höllenfeuer-Geschütz ansetzte. In der letzten Schlacht hatte ich es ja mit meinem allerersten Kanonenschuß zerlegt.
Diesmal konnte er wenigsten 1 mal schießen, aber die Abweichung sorgte dafür, daß er eine benachbarte Einheit von Armbrustern streifte.
Was ihm aber auch nichts half, denn er schaffte es nicht, sie zu verwunden.

Ich beschloß daraufhin, dieses inkompetente Katapult zu ignorieren, und meine Eisenkugeln lieber in seine Fluchritter zu pumpen.
Zusammen mit einigen Armbrustbolzen, zerpflückte ich die auch so gründlich, wie es nur geht.

Nur seine Helden überlebten (wenn man das so nennen kann bei Untoten)

Sein Katapult versuchte erneut zu schießen…

Hast Du schon einmal einen Vampir weinen sehen?
Ich schon!

Das Ding zerlegte sich nämlich vor den Augen meiner herzlich lachenden Kanoniere ganz von selbst!!!

Er erzählte mir dann, daß das nun schon die dritte(!!!) Schlacht in Folge war, in der das Ding nichts gerissen hat (eine Woche davor hatte es ihm sein Bruder auch mit einem gezielten Kanonenschuß ausgeknipst).
Meine Kanoniere feierten hingegen eine lustige Party… Ich hatte zwei Großkanonen und das Höllenfeuer-Geschütz. Und die teilten nun munter aus…
Die Höllenfeuer-Kanone kann pro Runde drei Rohre abfeuern, kein schätzen der Entfernung nötig, die Zahlen auf dem Artilleriewürfel geben die Treffer an (auf lange Distanz die Hälfte davon).

Eine besondere Heldentat war ein Treffer mit nur zwei Läufen auf eine Skelett-Einheit (der dritte hatte eine Fehlfunktion).
Das erledigte 20 (in Worten: zwanzig!!!!) Skelette auf einen Streich. Leider blieben noch ein paar übrig, die mir später noch kopfzerbrechen bereiteten…
Ein weiteres Meisterstück imperialer Kanonierskunst war das Abschießen eines einzelnen, berittenen Fluchfürsten, der versuchte die Salvenkanone anzugreifen (die gerade die Ladehemmung zu beheben hatte).

Die beherzten Kanoniere der benachbarten Großkanone rissen in einem unglaublichen Kraftakt ihr Geschütz herum, und feuerten eine Eisenkugel (keine Kartätsche!!!) auf höchstens 4 1/2 Zoll Entfernung ab.
Ein kleiner Dopser von zwei Zoll, und von dem Fluchfürsten ritten nur noch die rauchenden Stiefel weiter…
Meine Artillerie hat sich in den beiden vergangenen Schlachten ganz famos gehalten.
Nicht nur, daß sie phantastisch trafen, nein, sie standen jedes einzelne Mal ihren Mann wenn ihre Geschütze von Feinden gestürmt wurden.

Und auch in dieser Schlacht hatte ich nur zwei Fehlfunktionen, die aber nur zum Ausfall für jeweils zwei Runden sorgten.
Wie ich Dir das letzte Mal schon schrieb, früher erledigten sich meine Kanonen von ganz alleine, ohne jede Feindeinwirkung!

Nun sind sie eine tödliche Macht!!!